Artist Index: Liebermann, Max

Badende Knaben
Radierung auf Bütten. 1906.
17,5 x 23,4 cm (24,2 x 38 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 56 a (von b).

Prachtvoller Druck der atmosphärisch eingefangenen Badeszene mit schön zeichnender Plattenkante und Rand. Probedruck.

Aus dem Judenviertel in Amsterdam, Fischweib
Radierung auf Bütten. 1908.
18 x 14,2 cm (40 x 27 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 30 Ex.
Schiefler 75 b.

Prachtvoller, klarer und gratiger Druck mit feinem Plattenton und breitem Rand. Beigegeben: Von Lovis Corinth die signierte Kaltnadel "Sitzender männlicher Akt, nachdenkend (Arthur Kraft)", 1912, (Schwarz 87), von Hermann Teuber eine signierte Radierung "Elblandschaft II", 1924 (Probedruck) sowie von Albert Marquet der Holzschnitt "Frau mit Schleier".

Im Garten
Kaltnadel auf Bütten. 1910.
16,7 x 19 cm (27 x 36,4 cm).
Schiefler 107 III c 2.

Mit den vertikalen Stricheln am vorderen Baum oben, aus der Auflage von E. A. Seemann, Leipzig. Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Beigegeben: Eine weitere Radierung von Max Liebermann, "Kellergarten in Rosenheim", 1895, Schiefler 35 IV b 2 (aus Pan I, 1).

Brückenwache
Lithographie auf Japan. 1915.
32 x 24 cm (49,8 x 38 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 10 num. Ex.
Schiefler 195 a (von b).

Eines der seltenen Exemplare der Vorzugsausgabe, erschienen neben den gewöhnlichen Drucken in der Zeitschrift "Die Kriegszeit", Heft 33, herausgegeben vom Verlag Paul Cassirer. Prachtvoller, herrlich körniger Druck mit Rand. Bitte Zustandsbericht erfragen.

Die Judenstraße in Amsterdam
Radierung auf Bütten. 1906.
19,2 x 24,5 cm (36 x 46 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 57 b.

Erschienen in der Mappe "Max Liebermann. Sieben Radierungen", die 1909 von Bruno Cassirer und Julius Bard herausgegeben wurde, mit Cassirers Blindstempel unten links. Prachtvoller, klarer Druck mit sehr breitem Rand.

Liebermann, Max. 54 Steindrucke zu kleinen Schriften von Heinrich von Kleist. 76 S. Mit 56 Original-Lithographien von Max Liebermann. 33,5 x 26 cm. OPergamentband (Deckel stärker geworfen, leicht abgegriffen, kaum fleckig) mit Deckelvignette und KGoldschnitt. Berlin, Bruno Cassirer, (1917).

Eines von 250 numerierten Exemplaren der Ausgabe auf Büttenpapier (Gesamtauflage: 270). Druckvermerk vom Künstler signiert. Das erste von Liebermann illustrierte Buch, zugleich das am reichsten illustrierte. Enthält nicht, wie auf dem Titel angegeben, 54 sondern 56 Original-Lithographien. – Vorsatz und erstes weißes Blatt fingerfleckig, die letzten beiden Blätter mit Einrissen im Rand oben, sonst ordentlich.

Lit.: Schauer II, 86. Schiefler 226-228.

Liebermann, Max. Dreißig Holzschnitt-Zeichnungen. Geschnitten von Reinhold Hoberg. Mit einer Einleitung von Willy Kurth. 30 nn. Bl. Mit 30 meist ganzseitigen Orig.-Holzschnitten von R. Hoberg nach Zeichnungen von Max Liebermann. 38 x 29 cm. OHleder (etwas fleckig und berieben, bestoßen; Rücken mit kleineren Schabspuren). Berlin, Heyder (1922).

Eines von 400 numerierten Exemplaren mit dem von Liebermann signierten Holzschnitt "Selbstbildnis". – Innen wohlerhalten.

Lit.: Achenbach S. 281f.

Strickendes Mädchen
Lithographie auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1915.
16,2 x 11,5 cm (44,2 x 35 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 210 b.

Aus der bei Cassirer erschienenen Auflage von 50 Exemplaren. Kräftiger und sehr schön abestimmter Druck mit den Schöpfrändern.

Liebermann, Max. Zeichnungen. Herausgegeben von Hans Wolff. 29 S., 1 Bl. Mit 100 Tafeln und 1 signierten Originalradierung. 26,5 x 20,5 cm. OHalbpergamentband (geringf. berieben) mit KGoldschnitt. Dresden, E. Arnold, 1922.

Eines von 200 numerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der signierten Radierung. – Wohlerhaltenes sauberes Exemplar.

Liebermann, Max. Holländisches Skizzenbuch. Text von Oscar Bie. 1 Bl., 69 S.,1 Bl. Mit 83 Zeichnungen und 1 Orig.-Lithographie von Max Liebermann. 27 x 32 cm. Illustr. OLeinenband mit Schließbändern. Berlin, J. Bard, 1911.

Eines von 450 numerierten Exemplaren (Gesamtaufl. 500) auf Bütten. Mit der Orig.-Lithographie, die Liebermann am Strand stehend zeigt, beim Zeichnen auf dem Skizzenblock. – Sehr gutes Exemplar.

Lit.: Schiefler 110, III.

Selbstporträt
Kaltnadel auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1913.
23 x 17 cm (29 x 21,8 cm).
Auflage 30 Ex.
Schiefler 150 III b.

Erschienen im Verlag Bruno Cassirer, Berlin, jedoch ohne Signatur und Blindstempel. Prachtvoller, gratiger Druck mit dem wohl vollen Rand. Beigegeben: Fünf Blatt von Max Liebermann: "Reitpferd" (Schiefler 129); "Kindervolksküche" (Schiefler 202); "Soldat auf galoppierendem Pferd" (Schiefler 205); "Illustration zu Gottfried Kellers Gedicht "Berliner Pfingsten" (Schiefler 220) und eine weitere, bei Schiefler nicht verzeichnete Lithographie.

Selbstbildnis mit Mütze
Lithographie auf feinem China. 1927.
26,6 x 20,2 cm (43 x 31,6 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 50 num. Ex.
Achenbach 143 b.

Aus der im Verlag Bruno Cassirer erschienenen signierten Auflage auf Chinapapier, mit dessen Blindstempel unten links. Prachtvoller Druck mit breitem Rand.

Im Stuhl sitzender Mann mit Mütze
Kohle auf Velin.
29 x 25,5 cm.
Unten rechts mit Kohle signiert "M. Liebermann".

Vermutlich handelt es sich bei dem Dargestellten um den Künstler selbst.

Die Judengasse in Amsterdam
Feder in Braun auf Velin. Um 1908.
10,8 x 13,8 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "MLiebermann".

Die erste Begegnung mit dem Motiv verdankte Liebermann dem Maler und späteren Direktor der Amsterdamer Kunstakademie August Allébé, der ihn im Sommer 1876 durch das Amsterdamer Judenviertel führte. In den folgenden Jahren fertigte Liebermann immer wieder Skizzen in Öl oder Feder von dem lebendigen Treiben um die Marktstände an. Besonders verwandt zeigt sich unsere Zeichnung mit der dargestellten Szene vom Gemüsemarkt, einer Ölstudie von 1908 (Staatliche Kunsthalle Karlsruhe), die Liebermann schließlich in der großen „Judengasse“ von 1909 (Öl auf Leinwand, 128 x 178 cm, Kaufhof Holding AG, Köln) ausarbeitete und damit das Motiv abschloss.

Kleine Gänsehirten
Öl auf Holz, auf Holzplatte maroufliert. 1875.
36,7 x 40,4 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "M. Liebermann" und datiert.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnten zahlreiche Künstler die neuen Transportmöglichkeiten nutzen und fuhren mit der Eisenbahn von der Großstadt Paris raus aufs Land, nach Barbizon, der Künstlerkolonie am Wald von Fontainebleau. Max Liebermann, der sich von 1873-78 in Paris aufhielt, verbrachte den Sommer 1875 in der ländlichen Idylle.
Unser mittelgroßes, ins selbe Jahr datierte Gemälde deutet sowohl thematisch als motivisch auf eine Entstehung in der Barbizoner Zeit hin, wenngleich es laut Eberle nicht eindeutig nachweisbar ist. Liebermann könnte es ebenso in Weimar oder Paris gemalt haben.
Unser Gemälde zeigt eine heitere Genreszene, in der eine kleine Dreiergruppe von Kindern in der freien Natur Gänse hüten. Wir finden solche Beispiele von engen vertrauten Verbindungen von Kindern und Haustieren häufig im ausgehenden 19. Jahrhundert. Liebermann skizziert in unserem Gemälde zwei ältere Geschwister, die sich um das Jüngere kümmern. Die geschwisterliche Fürsorge thematisiert er in dem zeitgleich entstandenen Bild „Geschwister“ deutlicher: Hier hält der ältere Bruder der auf seinem Schoß sitzenden Kleinen eine Puppe zum Spielen hin. Beide Arbeiten sind unvollendete Skizzen.
Klar strukturiert Liebermann in vorliegender Komposition den Raum: Im Vordergrund rechts befindet sich ein kleiner Tümpel vor dem sich die Gänse drängeln. Die Kindergruppe links sitzt vor einem Waldstück und einem im Mittelgrund angeordneten kleinen Bachlauf. Im fernen Hintergrund rechts gibt Liebermann den Blick frei auf eine weite Ackerlandschaft mit einer Bäuerin, die schemenhaft eine kleine Schubkarre mit Heu vor sich herschiebt. Auf kleiner Fläche schafft er dadurch eine weite Bildtiefe.
Max Liebermann verehrte Jean-François Millet, den er kurz vor dessen Tod in Barbizon sah. Anders jedoch als sein großes Vorbild stellt Liebermann in vorliegender Komposition noch nicht die ländliche Arbeit im Stil des Realismus dar, sondern schildert nahezu narrativ einen Aspekt des ländlichen Lebens: Im trauten Zusammensein der Kinder zeigt sich eine idealisierende, friedvolle Naturverbundenheit des Menschen.
In der dunklen Farbpalette und der lockeren Malweise orientiert sich Liebermann an den in Düsseldorf und Paris lebenden Ungarn Mihály von Munkácsy, dem Liebermann nach Paris gefolgt war. Abweichend zu seinem ungarischen Künstlerkollegen spielt Liebermann in den Gänsen und den Kinderfiguren mit hellen Lichteffekten im Kontrast zum erdigen Boden.
In unserer frühen, neu entdeckten Arbeit lassen sich bereits Liebermanns Ausdrucksformen erkennen, die den Künstler zum Hauptvertreter des deutschen Impressionismus werden lassen und Hancke so treffend charaktersiert:
„Liebermann ist im Grunde doch immer wieder der Zeichner, der bei aller
Nervosität in der Empfindung und aller Sensibilität in der Beobachtung sich und
damit sein Bild an das Motiv, den Gegenstand bindet. Im Unterschied zu Manet […], gibt er keine großen, lichtüberströmten Flächen, sondern setzt die Lichtpunkte gliedernd, kompositorisch, raumbildend ein.“(Hancke, Erich: Max Liebermann. Sein Leben und seine Werke. Berlin 1914, S. 158f).

Es ist bekannt, dass Liebermann von seinen Werken mehrere Fassungen angefertigt hat, die nur geringfügig voneinander abweichen. Von unserem bisher unbeschriebenen Gemälde existiert eine weitere, undatierte Fassung, die in dem Ausst.-Kat. „Max Lieberman in seiner Zeit“ (Berlin-München 1979/80) mit der Katalognummer 13 und dem Titel „Kleine Gänsehirten“ zum ersten Mal und farbig veröffentlicht wurde. Das Gemälde kam als Leihgabe aus Schweizer Privatbesitz. Ob die Erwähnung in einem Katalog des Hôtel Drouot, Paris (Auktion 27.4. 1929, Nr. 105) sich auf jenes Stück bezieht oder auf das andere, hier vorliegende, ist laut Eberle nicht auszumachen. Nachweislich taucht unser Gemälde zum ersten Mal auf einer Auktion der Galerie Fischer in Luzern auf (15.11.1958, Nr. 2437) und befindet sich seitdem im Besitz eines Kunstliebhabers in Zürich.

Unser Gemälde wird von Prof. Dr. Matthias Eberle unter der Nr. 1874/8a in den Nachtrag zum Werkverzeichnis von Max Liebermann aufgenommen.
Ein schriftliches Gutachten von Prof. Dr. Matthias Eberle vom 20.10.2017 liegt vor. Wir danken ihm für wertvolle Hinweise.


Provenienz: Galerie Fischer, Luzern, 15. November 1958, Lot 2437
Privatbesitz, Zürich (seit 1958)

Literatur:

Judengasse
Lithographie auf festem Velin. 1912.
27 x 35 cm (50,5 x 68,8 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 137 a (von b).

Prachtvoller und satter Probedruck mit breitem Rand, vor der Auflage von 30 numerierten Exemplaren, die im Verlag Bruno Cassirer erschien.

Badende Knaben; Badeszene
2 Lithographien auf einem Bogen Similijapan.
11,3 x 18 cm bzw. 7,5 x 16,5 (40 x 29,5 cm).
Jeweils signiert "MLiebermann" und bezeichnet "Andruck auf grundiertem Stein"
Schiefler 94 und 102.

Ganz ausgezeichnete, kräftige Drucke mit breitem Rand.

Heerengracht in Amsterdam
Vernis-mou, Radierung und Kaltnadel auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1896.
8,8 x 17,8 cm (28,8 x 37,4 cm).
Signiert "M Liebermann".
Schiefler 38 VI.

Die vorliegende intime Darstellung einer ruhigen Gracht in Amsterdam steht eher vereinzelt im druckgraphischen Schaffen des Künstlers. Mit großer Meisterschaft sind die Reflexe des warmen Sonnenlichts auf Laub, Fassaden, Gehweg und Wasser wiedergegeben. Ganz ausgezeichneter, gratiger Druck mit dem vollen Rand. Die Radierung ist sehr selten, es gab keine Auflage und nur einzelne Exemplare der verschiedenen Druckzustände wurden gedruckt. Beigegeben: Eine signierte Radierung von Horst Janssen, Blatt 9 aus "Guardi zu Lübeck", 1983.

Mutter mit Kind
Radierung auf Japanbütten. 1891.
24,4 x 18 cm (32,7 x 24,4 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 17 II b.

Prachtvoller, kräftiger Druck mit breitem Rand.

Garten in Wannsee, mit dem Mädchen auf der Bank
Kaltnadel auf leichtem Velinkarton. 1916.
17,3 x 24,7 cm (25,2 x 32,7 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 217 III b.

Aus der Auflage bei Bruno Cassirer. Prachtvoller, gratiger Druck mit Rand.

Liebermann, Max, Maler und Graphiker, Hauptvertreter des dt. Impressionismus, Präsident der Preuß. Akademie der Künste (1847-1935). Eigh. Brief m. U. "Max Liebermann". 1 S. Mit Umschlag. 8vo. Berlin 28.II.1912.
An den Kunstsammler Hermann Müller in Dresden. "... ich habe die mir gütigst übersandten 2 Porträts von Magnus erhalten, aber zu meinem Bedauern muß ich Ihnen mittheilen, daß sie mir gar nicht gefallen. Ich würde sie, wenn ich nicht wüßte, daß sie von Magnus gemalt sind, sie nicht als solche erkannt haben ...". - Der Bildnismaler Eduard Magnus (1799-1872) war einer der meistbeschäftigten und der bedeutendsten Berliner Porträtisten seiner Zeit.

Karre in den Dünen
Kaltnadel und Ätzung auf glattem Japan. 1900.
17,8 x 23,7 cm (32 x 47,7 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 50 III b (von c).

Druck wohl außerhalb der Auflage von 50 numerierten Exemplaren. Sehr schöner und kräftiger Druck mit intensivem Plattenton und breitem Rand, unten mit dem Schöpfrand.

Fischmarkt in Amsterdam
Radierung auf Bütten. 1907.
10 x 14,8 cm (25,6 x 31,1 cm)
Signiert "MLiebermann". Auflage 50 num. Ex.
Schiefler 66 V.

Schiefler kannte keine Auflage. Prachtvoller und äußerst kräftiger Druck mit sehr breitem Rand.

Jäger mit Hunden
Kaltnadel auf Kupferdruckkarton. 1914.
18 x 23,9 cm (23 x 29,6 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 161 III b (von c).

Prachtvoller, tiefschwarzer Druck mit ganz dezentem Plattenton und Rand.

Wärterin mit Kind
Lithographie auf Velin. 1919.
25,4 x 19,5 cm (34,5 x 25,5 cm).
Signiert "MLiebermann".
Achenbach 23b.

Prachtvoller Druck mit breitem Rand.

Portrait Karl Scheffler
Lithographie auf Japanbütten. 1926.
26 x 19 cm (42,9 x 31,5 cm).
Signiert "MLiebermann".
Achenbach 111.

Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Beigegeben: Zwei weitere teils signierte Lithographien von Max Liebermann "Selbstbildnis im Strohhut" (typograph. bezeichnet, Schiefler 307) und von Max Slevogt "Selbstbildnis mit Hut und Stock", 1908 (Imiela 36).

Schulgang in Laren
Kohle auf dünnem Velin. 1898.
11,1 x 19 cm.
Unten rechts mit Kohle in Schwarz signiert "M Liebermann".

In einem treffsicheren, impressionistischen Duktus stellt Liebermann den Reigen der einheitlich gekleideten Schulkinder dar, die sich auf den Schulweg machen. Bei diesem aus einem Skizzenbuch stammenden Blatt handelt es sich um eine der Vorstudien, die der Künstler 1898 im nordholländischen Dorf Laren als Vorbereitung für das gleichnamige, in zwei Fassungen existierende Gemälde ausgeführt hat. Trotz der schematischen, stark verkürzenden Zeichenweise vermittelt die Studie ein überzeugendes Bild von dem hellen Sonnenlicht, das über den Dorfplatz streicht, und den eilenden Schulkindern in ihren langen Schürzen. Eine stilistisch ganz ähnliche Zeichnung ist abgebildet im Ausstellungskatalog "Max Liebermann in seiner Zeit", Berlin-München 1979-80, S. 564-65, Nr. 295.

Judenstraße
Radierung auf JWZanders-Bütten. 1909.
30 x 39,7 cm (47,5 x 65 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 30 röm. num. Ex.
Schiefler 80 III b.

Ausgezeichneter, gratiger und kontrastreicher Druck dieses seltenen Blattes, wohl mit dem vollen Rand. Die Platte wurde zerstört.

Liebermann, Max, Maler und Graphiker, Hauptvertreter des dt. Impressionismus, Präsident der Preuß. Akademie der Künste (1847-1935). Eigh. Brief m. U. "Max Liebermann". ²/₃ S. Gr. 4to. (Berlin) 25.I.1926.
An einen "Herrn Professor", nachdem sie sich gegenseitig verfehlt hatten. "... ich habe sehr bedauert, Sie heut verfehlt zu haben. Um nicht wieder so ein Pech zu haben, bitten wir Sie morgen Dienstag, oder übermorgen Mittwoch um 1¹/₂ Uhr bei uns zu Mittag essen zu wollen. Telephoniren Sie ... wann Sie kommen werden ... Aber die herrlichen Tulpen! Das ist doch unzeitgemäß, jedenfalls dankt meine Frau herzlichst für Ihre, wenn auch überlebensgrosse, Freundlichkeit." - Beiliegend eine (gelochte) Dankeskarte Liebermanns für Glückwünsche zu seinem 85. Geburtstag.

- 3 Autographen m. U. "M. Liebermann" bzw. "Max Liebermann". Berlin und Karlsbad 1898-1908.
I. Gedruckte Visitenkarte mir rückseitiger eigh. Beschriftung: "Lieber Herr Baluschek, Herr Meklenburg [sic] in Firma Stargardt ... möchte gern Ihr Werk zwischen O u. W, von dem ich sprach, sehn. Vielleicht schicken Sie es ihm mal zur Ansicht ..." (28.II.1898). - II. Eigh. Postkarte aus Karlsbad an Konrad W. Mecklenburg in Berlin: "Sehr geehrter Herr, mit Vergnügen habe ich Kenntniß von Ihrem Briefe vom 4/5 genommen: Anfangs Juni, sobald ich wieder zurück sein werde, wollen wir über die Sache sprechen ..." (6.V.1906). - III. Eigh. Billet an einen Herrn. ¹/₃ S. gr. 8vo. "... einl. sende ich Ihnen noch einige Addressen [sic] für den Prospektus ..." (1.III.1908).

Liebermann, Max. 54 Steindrucke zu kleinen Schriften von Heinrich von Kleist. 76 S. Mit 56 Original-Lithographien von Max Liebermann. 33 x 25 cm. OPergamentband (minimal fleckig, kaum gewölbt) mit Deckelvignette und KGoldschnitt in OPapp-Kassette (etwas braunfleckig und bestoßen). Berlin, Bruno Cassirer, (1917).
Schauer II, 86. Schiefler 226-228. – Eines von 250 nummerierten Exemplaren der Ausgabe auf Büttenpapier (Gesamtauflage: 270). Druckvermerk vom Künstler signiert. Das erste von Liebermann illustrierte Buch, zugleich das am reichsten illustrierte. Enthält nicht, wie auf dem Titel angegeben, 54 sondern 56 Original-Lithographien. – Papier geringfügig vergilbt und braunfleckig, unbeschnittenes Exemplar.

Liebermann, M. - Das Buch Ruth. 11 Bl. Mit 9 Orig.-Lithographien (davon 5 ganzseitig und signiert) von Max Liebermann. 42 x 30 cm. OHlederband mit goldgepr. RTitel und Deckelvignette mit goldgepr. Titel in ornamentaler Umrahmung. In OPappschuber. Berlin, Propyläen, 1924.
Achenbach 91-99. Schauer II 86. – Eines von 150 Exemplaren der Ausgabe auf Bütten (Gesamtauflage 200 Ex.). Die ganzseitigen Lithographien von Liebermann signiert. – Frisches Exemplar.

Liebermann, Max. Ein ABC in Bildern. Mit begleitenden Worten von Richard Graul. 5 Bl. (Text und Impressum). Frontispiz und 39 Bl. mit illustr. Initialen. 19 x 15,5 cm. OPergament mit goldgeprägter DVignette (Monogramm "LM" mit Motiv: Maler und Modell; minimal fleckig) und gepunztem KGoldschnitt. Berlin, K. W. Mecklenburg, (1908).

Schauer II 86 (nur Ausgabe 1912). – Eines von 100 numer. Exemplaren auf "japanischem Büttenpapier". Druck von Otto von Holten, Titel in Rot und Schwarz. Die Initialen wurden größtenteils bereits in den Zeitschriften "Pan" und "Kunst und Künstler" veröffentlicht. – Minimal braunfleckig, die Initialen X und Y etwas stärker, sonst wohlerhalten.

Liebermann, Max. Zwei Werke. Berlin 1914-1923.
I. Gustav Schiefler. Das graphische Werk von Max Liebermann. 2. durchgesehene und um das doppelte vermehrte Auflage. 181 S., 1 Bl. Mit 1 Original-Kaltnadelradierung M. Liebermanns. 25,5 x 19 cm. Illustrierter OPappband (Rücken mit Leinenstreifen erneuert, neu aufgebunden) mit KGoldschnitt in OPappschuber (lädiert). Berlin, B. Cassirer, 1914. - Enthält die Radierung "Selbstporträt, stehend und zeichnend" (Schiefler 163/III c).
II. Erich Hancke. Max Liebermann. Sein Leben und seine Werke. VIII, 534 S., 1 w. Bl. Mit 305 teils farbigen Abbildungen im Text und auf Tafeln sowie 1 Original-Radierung von M. Liebermann. 30 x 23,5 cm. OHalbpergament (leicht berieben) mit RSchild und goldgeprägtem RTitel sowie KGoldschnitt. Berlin, B. Cassirer, 1923. – Mit leichten Gebrauchsspuren, sonst schöne Exemplare. – Dabei: (Karl Wilhelm Ramler). Alte Tierfabeln mit Steinzeichnungen von Aug(ust) Gaul. 106 S. Mit zahlreichen Lithographien. 27,5 x 20,5 cm. OPappband (Rücken etwas ausgeblichen) mit goldgeprägtem VDeckeltitel. (Berlin), Paul Cassirer, 1919. - Sehr schönes Exemplar auf rosa Papier.

Bildnis Gerstenberg
Kaltnadel auf festem Velin. 1920.
30,3 x 22 cm (49,5 x 36,5 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 326 V.

Außerhalb der bei Schiefler genannten Auflage von 60 signierten Exemplaren. Erschienen bei Paul Cassirer, Berlin. Prachtvoller Druck mit sehr breitem vollen Rand.

Spielendes Kind und Wärterin
Kaltnadel auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1920.
20,5 x 28,5 cm (32,2 x 40 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 100 num. Ex.
Schiefler 332 IV c.

Eines der 75 Exemplare auf Bütten, neben 25 Exemplaren auf Kaiserlich Japan, erschienen im Verlag von F. Bruckmann, München. Prachtvoller, gratiger Druck mit dem vollen Rand.

nach. Die Netzflickerinnen
Farbradierung von Franz August Börner nach dem gleichnamigen Gemälde von Max Liebermann, mit Aquarell und Gouache überarbeitet, auf dickem glatten Velin. 1902.
52,5 x 68 cm (59,8 x 72,5 cm ).
Von beiden Künstlern signiert "F.A. Börner" und "MLiebermann". Auflage 100 num. Ex.

Prachtvoller Druck mit Rand, mit sehr schöner Kolorierung.

Selbstbildnis, stehend und zeichnend
Kaltnadel auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1913.
17,7 x 11,8 cm (46 x 32,5 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 148 III c.

Erschienen im Verlag Bruno Cassirer, Berlin, mit dessen typographischer Bezeichnung im unteren Bildrand und mit Blindstempel unten links, hier wohl mit Gefälligkeitssignatur. Prachtvoller, gratiger Druck mit dem vollen Rand.

Porträt Thomas Mann II
Kaltnadel auf Japan. 1925.
20,6 x 13,5 cm (40,2 x 28,6 cm).
Signiert "MLiebermann", zudem vom Dargestellten signiert "Thomas Mann". Auflage 55 num. Ex.
Achenbach 103 III c.

Die von Max Liebermann und Thomas Mann signierte Auflage des Blattes erschien 1925 für die zehnbändige Gesamtausgabe der Werke bei S. Fischer, Berlin, anlässlich des 50. Geburtstages des Schriftstellers. Die Gesamtauflage das endgültigen Zustandes betrug 205 numerierte Exemplare. Prachtvoller, gratiger Handpressendruck mit breitem Rand.

Fischerdorf
Kaltnadel auf festem Japan. 1896.
12 x 15,9 cm (29,5 x 40,5 cm).
Schiefler 37 II.

Prachtvoller Druck mit dezentem Plattenton und breitem Rand, links und unten mit dem Schöpfrand. Unten rechts ein kaum identifizierbarer Sammlerstempel. Beigegeben: Eine weitere Kaltnadel von Liebermann (Schiefler 50 III c), eine Radierung von Josef Israels sowie zwei Radierungen von Otto Ubbelohde (Graepler 14 u. 17).

Simson und Delila
Radierung und Kaltnadel auf Japanbütten. 1906.
21,8 x 28,7 cm (35,9 x 45,9 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 55 b.

Signierter Separatabzug außerhalb der Auflage zu dem von Cassirer und Bard herausgegebenen Mappenwerk: "Max Liebermann. Sieben Radierungen." Prachtvoller Druck mit feinem Plattenton und dem vollen Rand.

Porträt Wilhelm Bode
Lithographie auf Japan. 1909.
34,5 x 26 cm (57,5 x 44,3 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 106 II b.

Vorzugsausgabe vor der Auflage in "Kunst und Künstler" VIII. Ausgezeichneter Druck mit dem vollen, sehr breiten Rand.

Am Strande (Nordwijk)
Kaltnadel auf Velin. 1914.
18,7 x 23,5 cm (44 x 55,3 cm).
Schiefler 155 V c.

Prachtvoller Druck mit sehr breitem Rand, erschienen als Auflage in der III. Jahresmappe der "Freunde graphischer Kunst" Leipzig 1915.

Spielende Kinder
Radierung auf feinem Japan. 1888.
26,5 x 34,3 cm (35,2 x 44,7 cm).
Signiert "MLiebermann".
Schiefler 14 III (von III a).

Druck auf Japan und ohne den Vermerk des Druckers Bruno Fischer. Die Radierung wurde 1893 vom Verein für Original-Radierung in Berlin, Heft V, publiziert, mit dessen gedrucktem Text im Unterrand. Prachtvoller Druck mit breitem Rand.

Schafherde unter Bäumen
Radierung auf Velin. 1892.
19,7 x 23,9 cm (37,7 x 53 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 5 röm. num. Ex.
Schiefler 23 II a (von b).

Einer von fünf römisch numerierten Probedrucken, erschienen vor der Auflage für die Photographische Gesellschaft. Prachtvoller Druck mit sehr breitem Rand.

Liebermann, Max, Maler und Graphiker, langjähriger Präsident der Berliner Akademie der Künste (1847-1935). Auf Karton gewalzte Photographie mit eigh. Signatur auf der Bildseite. 19 x 13,5 cm. (Berlin) 14.IV.1895.
Die berühmte Aufnahme zeigt den Künstler 1894 mit Palette und Pinseln in den Händen, in den Dünen von Katwijk vor einem seiner bekanntesten Gemälde stehend; rechts neben der Leinwand mit dem "Schreitenden Bauern" steht sein Modell für das Bild. Vgl. den Katalog "Max Liebermann in seiner Zeit (Berlin 1979), S. 38 f. - Zwei Ecken vom Untersatzkarton weggebrochen, eine dritte angeknickt.

Liebermann, Max, Maler und Graphiker, Hauptvertreter des dt. Impressionismus, Präsident der Preuß. Akademie der Künste (1847-1935). Eigh. Brief m. U. "M. Liebermann". 1¹/₂ S. 8vo. (Berlin) 25.X.1912.
An den Verleger Bruno Cassirer, der ein Bild von Liebermann direkt kaufen möchte, obwohl dieser vertraglich an den Kunsthändler Paul Cassirer gebunden ist. "... wegen event. Ankaufs eines meiner Bilder durch Sie habe ich mich an Paul C. gewandt u. die Antwort erhalten: 'Ich verkaufe an Bruno C. wissentlich kein Bild, kauft er's durch einen dritten, so geht es mich nichts an' und 'er hätte blos einen andern Kunsthändler zu schicken brauchen, was ihm 2 % gekostet hätte oder einen meiner Brüder.' Wenn Sie also eins der beiden Bilder kaufen wollen, so scheint mir dieser Weg geeignet: Sie erwerben das Bild, das Ihnen zu meiner Freude so gefällt und ich bleibe neutral: welchen Standpunkt beizubehalten ich fest entschlossen bin ...".

- Eigh. Schriftstück, darüber der eigh. Namenszug "Dr. Max Liebermann" nebst Datum. 1 S. 4to. Berlin 28.XI.1922.
Erteilt eine Auskunft: "Das Bild 'Die Waisenmädchen' befindet sich im Städel'schen Institut in Frankfurt a. M.; vielleicht war in der Nationalgalerie die Excellenz von Bode gehörige Skizze zu dem Bilde leihweise ausgestellt". - Mit Faltspuren; stellenweise etwas unfrisch.

- Eigh. Brief m. U. "Dr. h.c. Max Liebermann". ¹/₂ S. Gr. 4to. Mit Umschlag. Berlin, Pariser Platz, 19.II.1925.
An Berta Flamm in Halle: "... Ihr Brief hat einen um so tieferen Eindruck auf mich gemacht, als ich selbst seit 3 Wochen an Grippe erkrankt bin. Um Ihren Herrn Sohn zu erheitern, wenigstens für ein paar Stunden, habe ich drei Büchelchen gesandt, davon 2 von mir und eins über meine Graphik: Hoffentlich verfehlen sie ihren Zweck nicht. Mit der Bitte, daß Ihr Sohn diese kleine Sendung als Zeichen meines Mitgefühls annehmen möge, verbleibe ich ...". - Linker Rand etw. knittrig; rückseitig Montagespur.

Kellergarten in Rosenheim
Radierung in Schwarzbraun auf Van Gelder-Bütten. 1895.
17,8 x 22,7 cm (28,8 x 37,9 cm).
Schiefler 35 IV b 2.
Signiert "MLiebermann".

Aus Pan I Jg., Heft 1. Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand, oben und unten mit dem Schöpfrand.